Montag, 27. Januar 2014

Beim dritten Mal ist alles anders....

Und schwupp ist genau das passiert, was ich vermeiden wollte- drei Wochen sind rum, der Januar fast vorbei, und ich habe hier nichts - geschweige denn etwas Tiefschürfendes- geschrieben.
Nagut, ich hätte das wissen können. Der Januar ist ja traditionell bei uns der Monat, in dem mindestens eine Ohrenentzündung, ein Virus oder eine Grippe den ein oder anderen einholt. So auch dieses Jahr - ausgerechnet Magen-Darm Virus, ich erspare Euch Einzelheiten.
Ich bin abends einfach unglaublich müde und kann, wenn die Kinder (selten vor acht) schlafen, kaum noch die Energie aufbringen, die Spülmaschine auszuräumen und die Waschmaschine einzuräumen. Der HG möchte dann, wenn er nach Hause kommt, auch ab und zu noch ein Fünkchen Aufmerksamkeit von seiner Frau. Manchmal telefoniere ich noch mit Freunden oder Familie. Und manchmal liege ich echt um halb zehn im Bett und schaffe ungefähr 2 Seiten meines Buches zu lesen, bevor mir die Augen zufallen. Und so fliegen die Wochen ins Land.

Ich bin jetzt ungefähr beim Schwangerschaftsbergfest angekommen, unglaublich, aber wahr. Natürlich habe ich auch keine Zeit/Gelegenheit, diesem Schwangersein Raum zu geben. Es ist geradezu beängstigend, wie sehr so etwas nebenher laufen kann. Kleines Beispiel: Habe ich in der Schwangerschaft mit Söhnchen noch ausdauernd und akribisch jeden Abend den wachsenden Bauch eingeölt und stand das Massageöl in der Zeit mit dem Töchterchen wenigstens noch auf meinem Nachttisch, wo es immerhin ab und zu zum Einsatz kam, renne ich jetzt sogar im Drogeriemarkt achselzuckend daran vorbei und verzichte von vorneherein auf den Kauf. So geht das bei vielen Dingen und es ist eigentlich eine Schande, schließlich wird dies definitiv das letzte Mal sein. Das Bewusstmachen aber fällt mir schwer.

Vielleicht liegt es daran, dass dieses Kind so ungeplant und überraschend zu uns kam, wohingegen die anderen Schwangerschaften lange herbeigesehnt waren. Dieses kleine Wesen hat mich einfach in einem Moment erreicht, als ich quasi soeben den immer leiser werdenden Lockruf "drittes Kind" völlig ad acta gelegt hatte. Typisch, oder? Ich habe die Existenz des Embryos die ersten Wochen völlig verdrängt, schließlich habe ich schon einige Male erlebt, dass so ein Böhnchen sich auch wieder leise und zunächst unbemerkt verabschiedet. Selbst mein Arzt, der mich eben schon lange kennt, hat sich gewundert, wie "cool" ich im Vergleich zu sonst wirke, wie wenig ich alles an mich heranlasse. Eigentlich ändert sich das erst so langsam. Zwei "große" Ultraschalluntersuchungen in den letzten zwei Wochen (bei der ersten konnte man das Herzchen nicht sehen, weil Bohne uns immer den Po entgegengestreckt hat und die Wirbelsäule im Weg war), haben mir das Wunder, das da geschieht, eben doch langsam begreiflich gemacht. Da lebt tatsächlich ein Mini Menschlein in mir. Es lutscht am Daumen, dreht sich andauernd, ist an die 25cm groß und  hat im Grunde schon alles, was es zum Menschsein braucht: zwei Gehirnhälften, ein Herz, einen Magen, zwei Beine, 10 Finger, Nase, Mund, Augen- alles. Immer wieder verrückt. Auch der Bauch wächst nun langsam vom "es könnten auch zu viele Weihnachtskekse sein" Anblick zu einem deutlich schwangeren Kugelaussehen. Und das Kindchen macht sich auch durch Knuffe und Tritte bemerkbar. Die sind noch sehr ungenau zu spüren, eigentlich nur zu erahnen, aber ich hab mir sagen lassen, das wird noch anders. (In den letzten beiden Schwangerschaften lag die Plazenta an der Vorderseite, so dass ich es bis zuletzt nur gedämpft gespürt habe).

Am Freitag bin ich jedenfalls idiotisch vor mich hingrinsend aus dem Krankenhaus, wo der Ultraschall gemacht wurde, herausgekommen, mit einem Pack "Fotos" in der Hand, die mir (wenn man sie zu deuten weiß) ein anbetungswürdiges Etwas mit ziemlich großer Nase zeigen. Ich glaube, nun  hat es mich doch erwischt: ich bin verliebt!

Eure Emi

Freitag, 3. Januar 2014

2014 - Don´t worry, be happy!

Ich wünsche Euch allen ein gutes, erfolgreiches, gesundes und vor allem fröhliches neues Jahr.

Wir hatten liebliche Weihnachten. Noch immer pflegen wir ja die amerikanische Tradition, Bescherung erst am 25.12., nach dem Aufstehen, in Pyjama und mit Kaffee-/Kakaobecher in der Hand zu feiern. Mal gucken, wie lange der älteste Spross der Nachkommenschaft das noch mitmacht. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es konzentriert sich nicht die ganze Aufregung auf den heiligen Abend - und man kann in relativer Ruhe eben diesen Heiligen Abend begehen, selbst mit kleinen Kindern. Am 25. sind alle ausgeschlafen, die Geschenke können nach dem Auspacken so lange man will bespielt werden, und selbst das für uns ziemlich wichtige Ritual des "Der-Reihe-Nach-Auspacken" klappt. Nichts finde ich schrecklicher als die Vorstellung von völlig aufgedrehten Kids, die in einem Berg von Geschenkpapier sitzen, nur noch Verpackungen aufreißen, und nichts mehr von dem richtig anschauen, geschweige denn würdigen, was sie da in der Hand halten. Klar, ein solches Bild des Schreckens lässt sich auch bei einer abendlichen Bescherung vermeiden. Aber ich empfinde das morgendliche Auspacken eben als sehr entspanntes "Entzerren". Am Heilig Abend Vormittag möchte der HG Freunde auf ein Weihnachtsbierchen/-sektchen/-glühweinchen treffen. Am frühen Nachmittag ist dann schon Familiengottesdienst, diesmal unter Mitwirkung des Söhnchens, das natürlich der reizendste kleine Hirte war, den man sich vorstellen konnte (Tränen der Rührung kann ich ja momentan wunderbar auf die Hormone schieben, obwohl natürlich jeder, der mich ansatzweise kennt, weiß, dass sie wenig damit zu tun haben...). Und dann muss ja auch schon Kaffee getrunken und das Abendessen vorbereitet werden. Kaum zu glauben, dass manche Menschen an diesem Tag noch den Baum schmücken, eine zehnköpfige Gästeschar bewirten und Bescherung veranstalten. Den ersten Weihnachtstag haben wir also mit Beschenken, Spielen, Resteessen und Spazierengehen verbummelt und den zweiten "in Familie" verbracht. Natürlich war auch George Bailey zu Besuch und ich habe es tatsächlich geschafft, mal wieder 1-2-3 Bücher zu lesen. Eine ruhige Veranstaltung also.

Silvester hat es die kleine Miss tatsächlich geschafft, bis ein Uhr nachts mit zu feiern, das Söhnchen sogar noch länger. Und seitdem wurschteln wir hier so vor uns hin, mit einigen Verabredungen mit großen und kleinen Freunden, Weihnachtsdeko wieder abnehmen (ich krieg da ja immer relativ spontan nach Weihnachten den Anti-Deko-Fimmel) und so lustigen und lange vor uns hergeschobenen Aufgaben wie Keller und Garage aufräumen. Natürlich war ich auch mal besinnlich, die Tage und habe über Vergangenes und Zukünftiges nachsinniert. Aber dazu demnächst mal mehr. Hier toben gerade zwei fußballspielende Jungs und eine Prinzessin (mit Cinderellacollier) um mich herum, und eine Zusammenfassung meiner mehr oder minder tiefschürfenden Gedanken schaffe ich gerade nicht. Deshalb nur soviel für den Moment: Bleibt gesund und habt einen schönen Jahresbeginn!

Eure Emi