Samstag, 25. Oktober 2014

1 Kind in der Schule, 1 Kind im Kiga - Vollstress an der Orgafront

Es mag an der Jahreszeit liegen. St Martin vor der Tür, Weihnachten nicht mehr weit, aber in jedem Fall habe ich gerade das Gefühl, nicht mehr mitzukommen. Vorgestern habe ich des Sohnes Klassenraum geputzt (im Verbund mit 5 anderen Mamas), gestern war ich Laternen basteln in der Schule (ebenfalls mit 5 anderen Mamas), nicht ohne eine Kuchenspende für den Tag der offenen Tür unter dem Arm, natürlich. Eben habe ich Muffins gebacken, für den Kennenlernnachmittag der Schulklasse, der heute Nachmittag statt findet. Heute Vormittag war ich zum Elterngespräch bzgl. des kleinen Mädchens im Kindergarten. Nächste Woche haben wir Kindergartenvorstandstreff und feierliche Einweihung unseres Neubaus im Kiga. In der Martinswoche habe ich zwei Laternenumzüge zu begehen und eine Laternenausstellung zu besuchen. Für die Beköstigung bei der Laternenausstellung braucht es natürlich noch freiwillige Helfer. Aber angesichts der Tatsache, dass ich für jede Aktion, bei der ich vernünftig helfen möchte, auch noch eine Babysitterin bezahlen muss, werde ich für dieses Mal die Segel streichen. Ich hab keine Ahnung, wie das werden soll, wenn Kind 1 auf der weiterführenden, Kind 2 auf der Grundschule und Kind 3 im Kindergarten sein wird. Ganz zu schweigen davon, nebenbei auch ggf noch einen Job ausüben zu wollen.....

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Was ich vergessen hatte III

Oh ja, das hatte ich völlig vergessen: wie himmlisch es ist, einen Maxi Cosi mit einem 7kg plus Baby durch den Herbst zu tragen. Baby einpacken, Mütze drauf: Geschrei. Ins Auto bugsieren. Aus dem Auto raus bugsieren (natürlich parkt neben einem jemand so eng, dass es quasi unmöglich ist, die Schale vernünftig herauszuheben, ohne sich die Arme zu brechen). Die 300 m bis zum Kiga sind irgendwie soooo lang. Auf dem Rückweg: Regenguss. Mit meiner einen freien Hand finde ich meinen Autoschlüssel nicht, der ganz unten in der Tasche vergraben liegt. Baby in Maxi Cosi auf der nassen Erde abstellen: Geschrei. Babyschale mit Baby wieder ins Auto hineinbugsieren, was inzwischen gar nicht mehr geht, ohne dem neu neben mir geparkten Auto einige Kratzer zu verpassen. Also umräumen: Kindersitz vom kleinen Mädchen nach vorne -durch den Fahrersitz- , Baby mit Babyschale nach hinten auf die Fahrerseite. Baby schreit. Ich nassgeschwitzt und nassgeregnet und mit gefühlt 40m langen Armen. So. Und jetzt zum Einkaufen. Juchhu!

Dienstag, 21. Oktober 2014

Abgestillt, mal eben so.

Das Maimännlein ist ein Spaßvogel. Es hat sich mal eben so selbst abgestillt und ist hopplahopp ein Brei essendes Kind. Mit nicht mal 5 Monaten. Wahnsinn.

Ich habe ja immernoch im Hinterkopf, dass man 6 Monate voll stillen soll, weil das eben zu L´s Säuglingszeiten so war, aber da die derzeitige Empfehlung lautet, dass man auch gut schon nach dem 4. Monat mit dem Zufüttern beginnen kann/darf/soll, habe ich den gierigen Blicken des Babies am Esstisch letzte Woche mal spontan nachgegeben und ihm Karotten püriert. Was soll ich sagen- er hat sie sich reingezogen, als wären sie der Himmel auf Erden. Die Brust hat er seitdem nur noch angeschrien, das ist wohl eindeutig vorbei. Wenn ich bedenke, dass manche Mamas Schwierigkeiten haben, ihre Kinder überhaupt von der Brust abzugewöhnen, bin ich schon sehr froh. Dennoch: irgendwie ging das jetzt doch sehr schnell und hat in mir eine leichte Wehmut ausgelöst. Aber nur kurz, denn das Ende der Stillzeit ist natürlich auch eine "Befreiung", weil mein Körper wieder ganz mir gehört. Nachts, wo das Baby aber nach wie vor alle drei/vier Stunden trinken will, ist es allerdings weniger praktisch mit Isokanne und Fläschchen zu hantieren. Aber irgendwann wird ja auch das aufhören.


Ich finde den kleinen Sohn jedenfalls klasse, wie er das alles so macht. Ein weiterer Vorteil vom Abstillen ist natürlich, dass es jetzt keine Ausrede mehr gibt, warum man nicht den Schwangerschaftspfunden den Garaus machen sollte. Und ich bin tatsächlich hoch motiviert, habe prompt meine Ernährung umgestellt und gestern schon 2 Stunden im Fitnessstudio verbracht. D fand die Kinderbetreuung klasse, und die Kinderbetreuerinnen fanden D klasse - ich war begeistert. Und es war ganz ehrlich gesagt toll, mal wieder eine kleine Auszeit zu nehmen. Hier: gute Laune!

Freitag, 10. Oktober 2014

Das kleine Mädchen und das Gender-Dingens

Im Frühjahr habe ich das Bloggen nicht mehr geschafft, es klappte einfach nicht. Aber einmal, da juckte es mir doch sehr in den Fingern, etwas aufzuschreiben, nämlich, als es in diversen Mama-Blogs um das Thema "Gender" ging. Da wurde diskutiert, warum kleine Mädchen denn bloß immer als Prinzessin zum Fasching gehen müssen, warum alles rosa sein muss und wieso man sogar Überraschungseier speziell für Mädchen kauft. In Kommentaren in sozialen Netzwerken fand ich dann so Aussagen wie: OMG- da gibt es doch echt Leute, die meinen, ihre Tochter jeden Tag als Prinzessin verkleidet zum Kindergarten bringen zu müssen. Kopschüttel, kopfschüttel.

Äääääh. Ja. Vielleicht schütteln da ausgerechnet die Menschen die Köpfe, die keine Tochter haben? Ich habe mich nun wirklich mehrfach reflektiert, ob und inwieweit ich die kleine Miss jemals in die süße rosa Schiene gedrängt habe, und bin mir da wirklich keiner Schuld bewusst. Ich fand es von Anfang an immer irgendwie klasse, dass sie gerne mit Sand und Wasser gematscht und sich dreckig gemacht hat. Von mir aus brauchte sie keine Puppen, kein Krönchen und auch nur bedingt eine rosafarbene Welt. Ja gut, ich habe keine Angst vor rosa, ich mag die Farbe (und den Namen, hihi), aber es ist nur eine Farbe. Und wenn sie dieser Tage als Synonym für niedliche Weiblichkeit gesehen wird, dann ist das eben so, ändert aber nichts daran, dass sie mir gefällt. Zum Ausgleich mag ich weder lila noch pink und habe meine Tochter auch gerne in blauen Kleidchen oder Jeans und Cordhose gesehen und ihr, bevor sie anfing, vehement mitzusprechen, auch gerne solche Kleidung gekauft. Aber: ab dem 3. Geburtstag begann bei der kleinen Miss die "Prinzessinnen-Phase". Und weil sie alles, was sie tut, besonders gründlich tut, musste eben fortan die Prinzessinnentracht jeden Tag getragen werden. Punktum. Die Krone war das Minimum an Accessoire und so haben wir denn auch in die diversen Freundebücher, die im letzten Jahr hier so beschrieben werden mussten, unter "besonderes Merkmal" immer geschrieben: "nie ohne Krone unterwegs".







Es ist nicht ab und zu, sondern eine zeitlang sehr regelmäßig passiert, dass die Miss nicht nur mit Krone, sondern mit "großem" Kleid, Glitzerschuhen, Krone und Zauberstab in den Kindergarten gehen wollte. Und ehrlich, was zum Teufel ist schlimm daran? Wo, wenn nicht dort, soll das Kind das Rollenspiel denn ausleben? Und hätte es etwas gebracht, jeden Morgen zu sagen: Du bist zwar ne tolle Prinzessin, aber willst Du nicht auch mal als Feuerwehrmann gehen? Das ist auch ein sehr ehrbarer Beruf..... Pfffft. Die Miss hätte mir was gehustet! Das Prinzessinnending hat sich eh im Verlaufe des Kindergartentages sehr gelockert, morgens Prinzessin und nachmittags kam sie mir oft als wilde Räuberin  mit Sand in den Haaren nur in (verdreckten) Leggins entgegen. Und ich kann nur sagen- mir war es völlig schnuppe, wenn sie mit Krönchen in der Eisdiele saß. Ich wusste immer, dass das eine Phase ist, die irgendwann vorbei geht. Ok, sie war intensiv, die Phase. Und dauerte lange. 


Und mir ist auch erst vor ein paar Tagen so richtig aufgegangen, dass sie wohl vorbei ist. Als ich Fotos von meinem Telefon auf den Computer geladen habe. 





Das Kind läuft ohne Krone auf dem Kopf herum (ok, da ist eine auf dem Pulli, aber das ist echt Zufall). Die Krone wird quasi weitergereicht... Die Phase ist vorbei, und zwar ganz von alleine, eben durch Zeitablauf.

Ich denke, es ist sehr ok, als kleines Mädchen eine Weile dauernd Prinzessin spielen zu wollen, und dient sicher auch der weiblichen Identitätsfindung. Ich finde es jedenfalls schön, dass die Phase jetzt ausgelebt wurde. Dann wird die kleine Miss hoffentlich, wenn sie mit 30 oder wann immer Hochzeit feiert, nicht so eine Braut, die Reifrock, Kutsche und Diadem haben muss um sich "einmal im Leben wie eine Prinzessin zu fühlen". Wenn ich solche Frauen sehe, denke ich nämlich immer: "Och Du Arme, Du durftest das nie ausleben, und das haste jetzt davon." Weil, schön ist anders- finde ich. Und zu einer erwachsenen Frau passt das Prinzessinnenspiel an einem ihrer wichtigsten Tage weniger als in den Kindergarten. Meine Meinung. 

Was das Überraschungsei angeht- da nervt mich ganz was anderes, nämlich dass der zu bebastelnde Inhalt angeblich von kleinen Kindern zu bewältigen sein soll, und selbst ich das manchmal kaum hinbekomme. Da kaufe ich ehrlich lieber gleich das Ei, in dem garantiert eine Elfe drin sitzt, dann ist die Enttäuschung nach dem Aufmachen (die bei den neutralen Eiern tatsächlich oft vorkommt) vermieden. Noch besser ist es natürlich, die blöden Teile gar nicht zu kaufen.

Ich will nicht zu flapsig überkommen, natürlich ist es wichtig, kleine (und große) Mädchen darin zu bestärken, dass sie alles werden können, was sie möchten. Natürlich ist es wichtig, sie nicht auf eine niedliche Rolle zu reduzieren oder in ein Klischee zu drücken. Aber man muss eben auch nicht hysterisch werden, wenn kleine Mädels eine Zeitlang Glitzerkram lieben, sich schminken wollen oder eben als Prinzessinnen verkleiden - und das eine hat mit dem anderen meiner Meinung nach, wenn überhaupt, nur ganz am Rande zu tun. 

Herzliche Emigrüße!

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Was ich vergessen hatte II

...wie heftig ein Baby auf die Impferei reagieren kann. :-(( Irgendwo im Hinterkopf wusste ich noch, der große Sohn war damals fiebrig und unleidlich. Die kleine Miss war von der Konstitution irgendwie robuster und hat die Impferei so nebenbei weggesteckt. Aber der kleine Sohn kommt nicht nur aussehenstechnisch nach dem großen Bruder.... und so schleppe ich nun seit zwei Tagen ein fieberndes, jämmerliches und, sobald man es zur Seite legt, laut protestierendes Baby durch die Gegend. Und da dieses Baby, wie in der U4 vorgestern deutlich wurde, ziemlich groß und ziemlich schwer ist (68 cm und 7 kg), habe ich langsam das Gefühl, ein Packesel zu sein.

Kind, Du bist uns anvertraut




Kind, Du bist uns anvertraut. Wohin werden wir Dich bringen?
Wenn Du Deine Wege gehst, wessen Lieder wirst Du singen?
Welche Worte wirst Du wagen und an welches Ziel Dich wagen?

Keine Heidenkinder mehr in the house. Wir haben getauft, und es war ein sehr schönes Fest. Einige haben gefehlt, aber viele waren da. Familie, alte Freunde und neue Freunde. Menschen, die bereit sind, die Patenschaft für unsere Kinder zu übernehmen. Menschen, die uns und unseren Kids wohl gesonnen sind. Das konnte man das ganze Wochenende fühlen - ich bin angekommen, bin zu Hause. Und ich bin dafür sehr dankbar. Der Tauftag begann mal wieder früh und stressig, und gipfelte darin, dass der Mini-Täufling genau, als der Organist in die Tasten hauen wollte, die Hosen bis zum Hals voll hatte und der HG mit einem Freund "noch mal eben" zur Säuberung zum Auto eilen musste ....aber spätestens beim o.g. Lied war ich ganz im Moment angekommen, voller Glück über meine drei mir anvertrauten Menschlein und voller Vorfreude, miterleben zu dürfen, wie sie sich entwickeln. Die Tränen liefen natürlich auch immer mal wieder, aber zum Glück hatte ich einen ganzen Stall kleine Kinder in der Kirchenbank neben mir zu bändigen, die meine Heulerei auf das Lustigste kommentierten, so dass ich mich zusammenreißen musste - und auch nach dem Gottesdienst noch über ein gewisses Rest Make-Up verfügte. 

Ein schöner Tag!