Montag, 17. Februar 2014

School is calling


Wer unsere Geschichte schon länger verfolgt, weiß ja bereits, dass wir unser eigentlich letztes Jahr noch soeben schulpflichtiges Endseptemberkind vom Schulbesuch haben zurückstellen lassen.

Nach wie vor und mehr denn je bin ich sicher, dass dies für unser Kind eine gute Entscheidung war. Bei den mir bekannten Erstklässlern, gerade den jüngsten unter ihnen, ist selten eitel Sonnenschein in Bezug auf den Schulanfang gewesen. Die Umgewöhnung - eben noch Kindergartenkind mit vielen Freiheiten, nun Schulkind mit vielen Verpflichtungen- ist eben doch groß. Es werden mannigfaltige Fähigkeiten von den Erstklässslern erwartet, die Eingewöhnung in einem ganz neuen Umfeld und einer neuen Gruppe, das Stillsitzen, das Sich-Selbst-Organisieren, Zuhören, vor anderen laut sprechen, Aufgaben lösen, Hausaufgaben erledigen und noch so vieles mehr. Die Umgewöhnung wird natürlich in diesem Jahr bei unserem Sohn nach wie vor groß sein. Dennoch denke ich beurteilen zu können, dass er diese nun mit unserer Unterstützung gut bewältigen wird können. Einerseits hat er im letzten Jahr so diverse Dinge wie Fahrradfahren, Schwimmen, Schleife binden ... gelernt, und zwar ziemlich ohne Druck, weil einfach jetzt die Zeit reif dafür war. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass solcherlei Fähigkeiten Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch sind, es sind eher "Indizien" für mich. So, wie auch die Fähigkeit, sich ohne Hilfe eines Erwachsenen einer Aufgabe zu stellen (zB  ein Legoteil mit Hilfe der Anleitung zusammenzubauen und diesen Aufbau auch zuende zu bringen, auch wenn es nicht immer sofort fluppt). Viel wichtiger noch ist allerdings aus meiner Sicht seine Einstellung zum Schulbesuch. Letztes Jahr kam er eben aus NY zurück und war gerade dabei, sich wieder in seinem "neuen alten" Alltag zu sortieren, als das Schulthema mit Macht auf ihn zukam. Es hat ihn sichtlich überfordert und wie so vieles, was ihn überfordert, zurückschrecken lassen. Jetzt hatte er ein Jahr Zeit, in die Rolle des Vorschulkindes hineinzuwachsen, und nun verspüre ich bei ihm auch eine gewisse Neugierde auf die Schule und Stolz auf alles, was damit zu tun hat, ein Vorschulkind zu sein. Außerdem ist das Kind in einem Jahr sage und schreibe 5cm gewachsen und ist jetzt auch optisch ein richtiges "Kind", kein Kleinkind mehr. Und die Zahnfee war bei uns Dauergast und hat uns zunächst den süßesten zahnlosen kleinen Bengel und nachfolgend einen mit ziemlich lustigen "Riesenhauern" im Mund beschert. Auch körperlich hat das Söhnchen also einen Riesensprung hingelegt.

Ich bin jedenfalls in "dieser Runde" mit einem völlig anderen Bauchgefühl mit dem Söhnchen zur Schulanmeldung und zum Schularztbesuch gedackelt. Und es hat sich auch bestätigt, dass er die an ihn herangetragenen Aufgaben ganz anders wahrgenommen und erledigt hat. Schüchtern wird er anfangs gegenüber Fremden wohl immer sein. Ich denke, wir müssen uns darauf einstellen, dass er die erste Zeit in einem fremden Umfeld möglichst im Hintergrund bleiben wird, dass es vielleicht dem zufolge in den ersten Wochen für ihn eher schwer wird. Das ist aber nun einmal sein Naturell, was sich auch dann nicht ändern würde, wenn ich ihn erst mit 10 zur Schule schicken würde. Da muss er durch- und wir auch.

Ich hoffe nur, dass die Ankunft des Maiminis L. nicht zu sehr durcheinanderwirbelt, und den Rest der Familie auch nicht. Dass wir hoffentlich im August, wenn die Schule los geht, einigermaßen neu sortiert sind. Aber eigentlich bin ich da ganz zuversichtlich. Wir kennen solche unruhigen Familienzeiten ja nun schon und ich bin jedenfalls fest entschlossen, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Natürlich hoffe ich auch, dass wir ein bisschen Glück mit der Klassenzusammensetzung und dem Lehrer/der Lehrerin haben werden. Aus eigener leidvoller Grundschulerfahrung weiß ich genau, wie wichtig es ist, dass der Klassenlehrer "passt". Aber Glück gehört eben immer ein bisschen dazu. Und da ich in diesem Bereich nun einmal keinen Einfluss nehmen kann, vertraue ich eben einfach mal auf dieses.

Absolut verblüffend jedenfalls -wie immer im Nachhinein-, wie schnell das letzte Jahr verflogen ist und wie -bumms- das Thema Schule auf einmal wieder aktuell wird. Die Zusage der Schule flattert ins Haus, die ersten Kinder haben schon ihre Schulranzen ausgesucht, der Termin für das gemeinsame Schultütenbasteln wurde bekannt gegeben. Ein bissschen Zeit haben wir ja noch, bevor der erste große Einschnitt im Kinderleben des Söhnchens bevorsteht, und das ist auch gut so, denn so sehr ich mich auch beim Gedanken an die Einschulung und die Cupcakes, die ich zu diesem Anlass backen werde, freue, so schnell schießen mir auch Tränen in die Augen, wenn ich daran denke, wie mein kleiner Sohn auf einmal ganz schnell groß wird......

Schnief. Alles nur Hormone, klar, oder?

Emi

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